Schnecken waren in meinem zweiten Garten eher selten zu Hause. Dieser Garten war trocken heiß und sonnig. Er hatte eine Bodenzahl von 30. Und trotzdem habe ich mit viel Kompost und Bodenverbesserung zeitweise daraus meine ganze damals junge Familie ernährt. Das änderte sich in meinem Lehm-Garten. Nass, fruchtbar und schattig, dass gefällt Schnecken offenbar besonders gut. Und so habe ich schon vor langer Zeit vor diesen ungeliebten Plagegeistern kapituliert.
Schnecken machen einmal „haps“ und schon ist die frisch gepflanzte Pracht dahin. Dahlien scheinen besonders gut zu schmecken, aber auch Tagetes und Funkien gehören für sie offenbar zu den Delikatessen und werden innerhalb kürzester Zeit radikal kahlgefressen. In meinem feuchten Lehmgarten habe ich Schnecken auf der Terrasse, Schnecken auf der Windschutzscheibe meines Autos, ich habe Schnecken sogar an der Fensterscheibe im zweiten Stock und dazu noch Schleimspuren als ihre hässlichen Hinterlassenschaften.
Die rote spanischen Nacktschnecke hatte zeitweise offenbar überhaupt keine natürlichen Feinde und beherrschte meinen ganzen Garten. Vor diesen Plagegeistern habe ich kapituliert und nur noch Stauden angepflanzt, die diesen Mitessern offenbar nicht schmecken. Rosen scheinen von Ihnen nicht angegriffen zu werden. Offenbar sind diese durch ihr Stachelkleid besonders gut vor ihnen geschützt. Aber auch alle Arten von Raublattgewächsen gehören nicht zu den Lieblingsspeisen von Schnecken. Beinwell und Vergissmeinnicht sind bekannte Mitglieder dieser Pflanzengattung. Von Bohnenkraut alleine wird meine Familie leider nicht satt.
Wie schütze ich jetzt meine zarten Gemüsepflanzen in den Töpfen und von diesen gierigen Mitessern? Nach all meinen Erfahrungen braucht man glaube ich gar nicht erst anzufangen Kürbisse, Zucchini und Salat zu ziehen, bevor man diese Frage sicher und zuverlässig beantworten kann. Schneckenzäune sind eine effiziente Maßnahme gegen Schneckenfrust beim Gemüseanbau. Im Fachhandel sind Modelle aus Kunststoff, Beton oder Stahlblech erhältlich. Sie alle funktionieren nach demselben Prinzip: Die Schneckenzäune sind so gestaltet, dass die Schnecken daran keinen Halt finden und nicht über die obere Kante kriechen können.
Mit diesem Wissen habe ich mir für meine Töpfe eine besondere Art von Schneckenzaun ausgedacht. Von unserer Herbstpflege hatte ich noch eine Anzahl starker Plastiktüten übrigbehalten, in denen der im Herbst ausgebracht Rindenmulch verpackt war. Diese Tüten habe ich auseinandergefaltet. Aus der daraus entstehenden schwarzen Planen habe ich dann rund 50 cm breite Streifen geschnitten, diese einmal in der Mitte gefaltet und um jeden meine Gemüsetöpfe gewickelt. Die nach obenstehender Kante habe ich noch einmal nach außen umgeschlagen.
Ich hoffe das ich mit dieser Maßnahme verhindern kann, dass Schnecken über meinen jungen Salat herfallen können und meine Töpfe ratzekahl leer fressen. Den Erfolg dieser selbst ausgedachten Maßnahme werde beobachten und in einem späteren Blog darüber berichten.