In der Corona-Krise gewinnt auf einmal ein Topfgarten zur Selbstversorgung mit Lebensmitteln an Bedeutung. Frische Küchenkräuter, griffbereit im Blumenkasten, in der Topfgärtnerei ist alles erlaubt, was gefällt. Gesunde Zutaten aus eigenem Anbau, so bestimmen Sie, was 2021 auf Ihren Teller kommt.
Gerade in diesen merkwürdigen Zeiten ist die Natur und der Garten so wohltuend. Das erinnert uns jedes Mal, wenn wir unseren Garten betreten daran, dass wir gerade jetzt verantwortungsvoll mit der belebten Natur umgehen müssen. Das gilt auch im Kleinen, somit erst recht für das Urban Gardening. Fürs Gärtnern in Töpfen braucht man keinen großen Garten. Gemüse und Kräuter wachsen ohne Murren in Gefäßen auf Terrasse oder Balkon. Topfgärtnerei eröffnet fantasievollen Naturliebhabern ganz tolle neue Gestaltungsmöglichkeiten!
Was ist ein eigentlich ein Topfgarten?
Im Topfgarten werden die Pflanzen einzeln oder zu mehreren in kleinen oder großen Töpfen, Kübeln, Kisten, Balkonkästen, Ampeln oder Schalen. Topfgärten kann man im Zimmer haben, auf dem Balkon, der Terrasse, im Wintergarten, im Kleingewächshaus, außen vor und im Eingangsbereich, entsprechend gesichert auf Außen-Fensterbänken, an Wegen, Sitzplätzen und Bereichen im Garten, die man besonders hervorheben oder denen man ein besonderes Flair verleihen möchte.
Bei uns hatten sich in einer lange unbeachtet gebliebenen Gartenecke eine Reihe von großen Ton-töpfen, Trögen und Kisten angesammelt, die ich eigentlich schon längst hätte wegwerfen sollen. Ich kramte aus dem hintersten Winkel meines Gartens alle großen Gefäße heraus, eine alte Zinkwanne, eine Wein- und eine Holzkiste, ein ungenutzter Einkaufskorb. All das ist zum Wegwerfen viel zu schade und kann bepflanzt werden.
Sogar ein alter Einkochkessel aus Email, in dessen Boden praktischer weise schon ein Loch gerostet war, kam zum Vorschein. Wer alte Töpfe. Kisten und Wannen nicht mag, der verpasst seinen Gefäßen einfach mit einem neuen Anstrich und verleiht ihnen damit ein ein neues Image. Seien Sie kreativ, was Ihre Gefäße angeht! Ein alter Einkaufskorb ohne Henkel, ein Stück Regenrinne, Wein- oder Holzkisten, jedes Gefäß kann aufgepeppt werden. Schauen Sie einfach mal nach, was sich im Keller, Schuppen oder auf dem Dachboden so alle angesammelt hat.
Wichtig ist:
- Die Pflanzgefäße brauchen am Boden Löcher, damit überschüssiges Regen- oder Gießwasser abfließen kann. Fehlen Öffnungen, werden sie einfach nachträglich angebracht. Mit Bohrmaschine oder Hammer und Nagel geht das ganz fix.
- Damit der Abzug nicht mit Erde verstopft, legt man ein paar Tonscherben oder flache Steine über die Öffnungen. Eine zusätzliche Drainageschicht aus Kies oder Blähton kann ebenfalls nicht schaden.
- Will man einen Topfgarten auf dem Balkon anlegen, ist es wichtig unten in jedem Topf eine Schicht einzulegen, die überschüssiges Gießwasser aufsaugen kann. Entsprechende Schwämme werden im Handel angeboten. Dazu eignen sich aber auch alle Materialien, die Wasser schnell aufnehmen und wieder abgeben können.
So oft man möchte, kann man Töpfe hübsch arrangieren.
Die besonders schönen Pflanzen stellt nach vorne und die anderen wandern in die zweite Reihe. Wenn man sieht, dass es einer Pflanzenart zu heiß ist, dann stellt man sie eben in den Schatten.
Das Gärtnern in Töpfen eignet sich nicht nur für Balkonbesitzer, auch auf der Terrasse können Gefäße mit Pflanzen beliebig immer neu arrangiert werden. Freunde des vertikalen Gartens kommen mit hängenden Gefäßen jederzeit zu verfügbarem Frischgemüse in Bio-Qualität. Blumenfreunde können eine kleine Freiluft-Lounge mit einer Kübelparade verschönern.
Für die Kultur in Töpfen eignet sich alles, was nicht zu groß wird oder zu sehr in die Breite geht. Es gibt Tomatensorten, die sehr klein bleiben und gut in Balkonkästen wachsen, auch mit Zierpflanzen gemeinsam. Mittelhohe, schlanke Tomatensorten gedeihen prächtig im Kübel oder Kasten. Pflücksalat und Mangold kann man beispielsweise ohne Probleme in Töpfen anbauen. Rauke, Schnitt- oder Asiasalate lassen sich in Balkonkästen kultivieren. Für Standorte mit wenig Sonne eignen sich Kohlrabi und Gartenkresse.
Bilder: ©Elisabeth Thesing-Bleck