Der Welttag der Schlange sollte als Chance gesehen werden, sich über diese Kriechtiere zu informieren. In Deutschland sind 6 Schlagenarten anzutreffen: Kreuzotter (Vipera berus), Aspisviper (Vipera aspis), Äskulapnatter (Elaphe longissima), Würfelnatter (Natrix tessellata), Ringelnatter (Natrix natrix) sowie die Glatt- oder Schlingnatter (Coronella austriaca). Anläßlich des Weltschlangentag ruft der NABU dazu auf, Sichtungen von Kreuzottern zu melden.
Hier ein Portrait dieser heimischen Giftschlange!
Kreuzotter – Lebensräume und Vorkommen
Die tagaktive Kreuzotter lebt vorzugsweise auf ungestörten Plätze in lichten Wäldern, Heideflächen und ist an Moorrändern in den kühlen Höhenlagen zuhause. Aber auch in naturnahen Gärten wurde sie gesichtet. Bei Streifzügen durch ihre angestammten Reviere sieht man die Kreuzotter immer seltener.
Die störungssensible Kreuzotter bewohnt komplexe Biotope und braucht eine Vielzahl an Strukturen, mit Verstecken, feuchten Stellen und Zwergsträuchern. Weil ehemals unberührte Naturräume immer stärker wirtschaftlich genutzt werden, fehlt es für sie zunehmend mehr an störungsfreien Gebieten mit Versteckmöglichkeiten, Sonnenplätzen, frostsicheren Überwinterungsplätze und an genügend Nahrung. Feuchtere Bereiche verschwinden mehr und mehr. Die intensive Nutzung oder Pflege setzt ihr zu. Dazu gehört das bodentiefe Mähen und eine intensive Beweidung.
Der Klimawandel beschleunigt den Schwund der Kreuzotter. Dieser Schlange wird es vor allem in angestammten, eher trockenen Lebensräumen wie zum Beispiel auf der Schwäbischen Alb inzwischen zu warm und zu trocken. Deshalb weicht sie in Gebiete aus, die ihr mehr zu sagen in denen sie bislang eher selten beobachtet wurde. Dazu gehören leider inzwischen auch naturnah bewirtschaftete Biotope in Hausgärten. Der NABU mahnt zum Weltschlangentag, der weltweit auf den 16. Juli eines jeden Jahres festgelegt ist, die Lebensräume der Kreuzotter und ihrer ungiftigen Verwandten besser zu schützen. [1]
Die Kreuzotter besitzt von allen Vipern das größte und zugleich das nördlichste Verbreitungsgebiet. Sie ist die einzige Schlangenart, die auch nördlich des nördlichen Polarkreises angetroffen werden kann. In Deutschland kommt sie besonders in den Heidegebieten des Norddeutschen Tiefland, in den östlichen Mittelgebirgen sowie in Teilen Süddeutschlands vor. Ein größerer Bestand wird auf Hiddensee und Rügen angenommen. In den westlichen Mittelgebirgen Deutschlands ist sie eher selten anzutreffen oder scheint gar nicht vorzukommen. [2] Da ihr Bestand stark gefährdet ist, steht die Kreuzotter in ganz Deutschland unter Naturschutz.
Die Kreuzotter ist tagsüber aktiv.Bei sehr großer Hitze trifft man sie auch in die Dämmerung. Morgens und am späten Nachmittag trifft man sie auf sonnigen Plätzen an. An schwül-warmen Tagen über 30 °C und nach längeren Regenperioden ist sie besonders aktiv und angriffslustig. Wind mag sie gar nicht und reagiert darauf sehr empfindlich. Wenn sie gestört wird oder sich bedroht fühlt, flieht die Schlange. Wenn sie allerdings nicht mehr entkommen kann, dann baut sie sich zu Drohgebärden mit lautem Zischen auf. Im schlimmsten Fall beißt sie zu. In diesem Fall sollte jeder Betroffene unverzüglich und so schnell wie möglich einen Arzt oder den Giftnotruf konsultieren!
In den Jahren von 1995 bis 2006 befanden sich 78 Patienten mit der Diagnose Kreuzotterbiss auf der toxikologischen Station des Klinikums München Rechts der Isar in Behandlung.[3]
Quellen:
[1]NABU Baden-Württemberg, https://baden-wuerttemberg.nabu.de/news/2021/juli/30269.html, Zugriff 17.07.2022
[2]Wikipedia unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“, https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzotter , Zugriff 17.07.2022
[3]Kreuzotterbisse und ihre Langzeitfolgen ( Toxikologische Abteilung der II. Medizinischen Abteilung am Klinikum rechts der Isar
der TU München)
Bildnachweis: Pixabay
Literaturhinweis: https://deximed.de/home/klinische-themen/erste-hilfe-notfallmedizin/patienteninformationen/stiche-und-bisse/kreuzotterbiss
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