Elisabeth Thesing-Bleck

Pflanzenliebhaberin

Blumenerde selber mischen – Eine Anleitung

Blumenerde ist kein Billigartikel, wenn sie eine gute Qualität aufweisen soll. Wer die perfekte Basis für seine Pflanzen im Urban Gardening schaffen möchte, muss die entsprechende Blumenerde nicht zwangsläufig kaufen, sondern kann diese auch ganz einfach selbst herstellen. Wer im Frühjahr viel auszupflanzen hat, sollte sich überlegen, ob diese Möglichkeit in Frage kommt. Die wichtigsten Zutaten fallen als Biomasse im Haushalt direkt an und sind im Fachhandel erhältlich. 

Was gehört in eine gute Blumenerde?
Die Basis für eine gute Blumenerde ist reifer Kompost, der möglichst aus der eigenen Kompostkiste stammen sollte. Diesen wertvollen Humus kann man aus der in der Küche anfallenden Biomasse für den Topfgarten selber erstellen. Eine genaue Anleitung dafür folgt in den nächsten Beiträgen.


Etwa die Hälfte der Blumenerde sollte aus Kompost bestehen.

In dieser Kompost-Kiste entsteht wertvoller Wurm-Humus für die selbst gemischte Pflanzenerde

Wurmhumus ist das Stoffwechselprodukt von Kompostwürmern. Dieser hochaktiver Kompost wird auch Regenwurmkot genannt. Der wertvolle Wurmhumus ist, gerade wenn er frisch erstellt ist, von Mikroorganismen und Pilzen durchzogen. Diese gehen schnell hilfreiche Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein. Im Wurmhumus sind in den sogenannten Ton-Humus-Komplexen Nährstoffe gespeichert, die Topfpflanzen besonders lange mit lebenswichtigen Stoffen versorgen. Etwa 10% frischer und damit aktiver Wurmhumus reichen bereits aus, um die das Pflanzenwachstum fördernden Eigenschaften auf die gesamte selbst gemischte Topferde zu übertragen. Wer keinen eigenen Kompost herstellt, kann die benötigte Humusmenge preisgünstig in einer Kompostieranlage oder in Fachhandel beziehen.

Faserstoffe sind wichtig für die optimale Wasserspeicherung der Erde.

Die Schalen von Kokos-Nüssen bilden den Grundstoff für Kokosfasern. Diese kann man getrocknet und in Blöcken zusammengepresst käuflich erweben.

Kokosfasern, Holzfasern oder Rindenhumus können dazu verwendet werden. Die Fähigkeit Wasser zu binden kann durch die Zugabe von Perliten, einem Granulat aus vulkanischem Urgestein verstärkt werden. Um die Wasserspeicherfähigkeit der Pflanzenerde noch weiter zu erhöhen, kann zusätzlich noch Tonmehl in Form von Bentonit eingearbeitet werden. Das stabilisiert den Boden und hilft beim Speichern von Nährstoffen.

Kokosfasern sind ein erneubarer Rohstoff. Sie werden in Form von Blöcken völlig trocken und in einem komprimierten Zustand verkauft. Damit enthalten sie keine Schwermetalle sowie kaum Schadorganismen und übertragen damit in der Regel keine Pflanzenkrankheiten. Vor der Verwendung müssen die Kokos-Blöcke ausreichend lange in Wasser eingeweicht werden, damit sie aufquellen. Wie viel Wasser benötigt wird steht auf der Verpackung.

Hornspäne bzw. Hornmehl ist ein natürlicher Dünger

Der Transport fertig gekaufter Blumenerde ist aufwendig. Substrat selber machen spart Zeit und Arbeit.


Hornspäne zersetzten sich ausgesprochen langsam. Sie geben dadurch kontinuierlich über Wochen und Monate Stickstoff an die Pflanzenerde ab. Stickstoff ist der Hauptbestandteil den Pflanzenernährung. Er wird in jedem Substrat in der richtigen Menge benötigt. Damit die Pflanzen in Töpfen ausreichend mit dieser lebenswichtigen Grundlage versorgt sind, empfiehlt es sich jeder Erde ausreichend Hornspäne als Langzeitdünger beizumengen. Damit überschüssiges Gies- oder Regenwasser gut ablaufen kann, wird der fast fertigen Topferde zur Schluss noch feiner Sand zugefügt.

Topferde selber mischen

1.  Nehmen Sie einen großen Behälter, in dem Sie gut mischen können.
2.  Geben Sie jeweils zu gleichen Teilen reifen, krümeligen Kompost zum Beispiel Wurmhumus aus eigener Herstellung und Faserstoffe in den Behälter. Unreifer Kompost setzt Abbaustoffe frei, die besonders und empfindlichen jungen Pflanzen schnell schaden.
3.  Als Dünger fügen Sie Hornspäne hinzu.
4.  Bei Bedarf Ton- oder Gesteinsmehl (Bentonit) zufügen.
5.  Vermischen Sie Bestandteile die Erde gründlich.
6.  Geben Sie zum Abschluss etwa eine Schaufel voll Sand hinzu und mengen diesen vorsichtig unter.

Bevor sie die fertige Erde in ein Pflanzgefäß einfüllen, fügen Sie zu allerunterst eine Schicht aus Ton- oder Porzellanscherben ein. So stellen Sie sicher, dass das Abzugsloch überschüssiges Gies- oder Regenwasser von der frisch zubereiteten Erde nicht verstopft wird.

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Elisabeth Thesing-Bleck
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