Elisabeth Thesing-Bleck

Pflanzenliebhaberin

Der Bokashi-Eimer – Die perfekte Ergänzung für den Topfgarten

Der Bokashi Eimer biete eine der besten Möglichkeiten, die in der Küche anfallende Biomasse zu verwerten. Das Prinzip ist einfach und benötigt kaum Platz. Bokashi Eimer können direkt in der Küche untergebracht werden.

Effektive Mikroorganismen?
Im Bokashi-Eimer werden biologische Stoffe mit Hilfe einer Mischung aus Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthese Bakterien fermentiert. Diese käuflich zu erwerbenden Hilfsstoffe werden als effektive Mikroorganismen (EM) bezeichnet. Diese Fermentierung hat mit Kompostierung direkt nichts zu tun. Das Endprodukt unterscheidet sich von der herkömmlichen Kompostierung deutlich. Es entsteht eine Bio-Gär-Restmasse und zunächst keine Komposterde, dennoch ist es eine sinnvolle Möglichkeit, Küchenabfälle zu verwerten.

Bokashi-Organiko-Zweier-Set die perfekt Ergänzung für den Topfgarten. Beim Einsatz von zwei Eimern lässt man den fertig gefüllten Eimer zur Nachrotte so lange stehen, bis der zweite Eimer mit Biomasse befüllt ist.

 

Fermentieren im Bokashi Eimer
Im Bokashi-Eimer verläuft eine Fermentierung durch den Zusatz effektive Mikroorganismen relativ schnell. Die Dauer des Fermentierungsprozesses ist von der Außentemperatur abhängig und nach ca. 3 – 6 Wochen abgeschlossen. Wenn der Bokashi-Eimer draußen aufgestellt wird, verläuft die Kompostierung im Sommer schneller als im Winter. Diese erfolgt “anaerob”, das heißt unter Ausschluss von Sauerstoff. Ein Bokashi-Eimer ist daher immer komplett luftdicht abgeschlossen. Das unterscheidet ihn von einem normalen Komposteimer für die Küche. Damit der Prozess ordnungsgemäß ablaufen kann, müssen bei diesem Kompostverfahren den zu fermentierenden Bio-Abfällen die effektiven Mikroorganismen in konzentrierter Form zu gegeben werden.
Am Ende des Fermentierungsprozesses ist eine Gär-Restmasse entstanden, die angenehm nach Sauerkraut riecht. Sie erinnert rein optisch aber immer noch an die kompostierte Biomasse.

Wenn der Fermentierungsprozess abgeschlossen ist, ist die dann entstandene Masse in der Regel noch zu scharf, um sie sofort als Pflanzendünger verwendet zu werden. Die Masse sollte deshalb mit etwas Erde vermischt werden und ein paar Wochen lang in einem eigenen Gefäß nachrotten. Der Nachrotte-Container darf nun aber keinesfalls luftdicht abgeschlossen sein. Im Gegenteil, er muss sogar sehr gut belüftet werden. Nur dann kann anschließend der entstandene Humus problemlos im Topfgarten eingesetzt werden.



Bokashi-Eimer selber machen oder fertig kaufen?
Bokashi-Eimer können selber hergestellt werden. Das ist auch für Anfänger machbar. Die Kosten für den selbst gemachten Bokashi-Eimer halten sich in Grenzen und betragen zwischen 15 und 20 Euro. Die benötigten Materialien sind neu im Baumarkt zu bekommen. Vorhandene Materialien sind kostenlos zu haben und können hier eine neue Verwendung finden. Das gilt insbesondere für die Container. Dazu eignen sich zwei Eimer, die mögliche gut ineinanderpassen. Zwischen ihnen sollte der Luftspalt nach dem ineinander Stecken möglichst klein bleiben. Zum Beispiel können gut gereinigte Farbeimer, die nach dem letzten Anstrich übriggeblieben sind, verwendet werden. In aller Regel haben ausrangierte Farbtöpfe gut schließende Deckel.

Materialliste

• Ein luftdicht verschließbaren äußerer Eimer mit passendem Deckel
• Ein nur geringfügig kleinerer Inneneimer
• Ablaufventil z.B. den Hahn einer Regentonne mit passendem Dichtring
• Drei gleiche Plastikdeckel zum Bespiel von Haarspray-Dosen etc.
• Eine mittelgroße Kelle für das Andrücken und Umschichten der Biomasse
• ggf. Gummihandschuhe
• Effektive Mikroorganismen (EM)

 

So wird’s gemacht
Zunächst den Ablaufhahn möglichst dicht über dem Boden des äußeren Eimers anbringen. Dazu dicht am Eimerboden ein Loch im Durchmesser des Ventils schneiden. Den Hahn zusammen mit dem Dichtring einsetzen und so fest anschrauben, dass er an der Dichtungsstelle nicht tropft. Gebenenfalls die Dichtungsstelle zusätzlich abdichten.



Im inneren Eimer findet der Fermentierungsprozess statt.
In den Boden des zweiten Eimers etwa 30 bis 50 kleine Löcher bohren. Als Abstandshalter drei Plastikdeckel von außen am Boden des Eimers so anschrauben oder ankleben, dass sich die sich die bei dem Fermentierungsprozess bildende Flüssigkeit im unteren Eimer sammelt und mit dem Ablauf Hahn abgelassen werden kann. Der so vorbereitete zweite Eimer wird nun in den äußeren Eimer gesetzt. Da der Fermentierungsprozess nur unter Luftabschluss korrekt abläuft ist besonders darauf zu achten, dass der äußere Eimer vollständig luftdicht mit einem Deckel geschlossen werden kann. Das Äußere des Bokashi-Eimer kann zum Schluss beklebt oder bemalt werden, um ihm im Stil an Topfgarten anzupassen. Der Kreativität für die Verzierung sind keine Grenzen gesetzt.

 

Bokashi-Eimer kaufen
Wer keinen Bokashi-Eimer selber bauen will, der kann einfach ein geeignetes Modell kaufen. Gekaufte Eimer haben eine kompakte Größe und können sowohl in der Küche als auch draußen aufgestellt werden. Mit dem Bokashi-Organico-Zweier-Set werden 2 Kompostbehälter angeboten mit je 16 Liter Fassungsvermögen, dazu eine Kelle, ein Ablauftopf und die Effektiven Mikroorganismen als Flocken oder flüssig zum Besprühen. Eine ausführliche Bedienungsanleitung dem Set liegt bei.

Gekaufte Bokashi-Eimer sind mit ihren handlichen Maßen von 39 x 27 x 32 cm die perfekt Ergänzung für den Topfgarten. Beim Einsatz von zwei Eimern lässt man den fertig gefüllten Eimer zur Nachrotte so lange stehen, bis der zweite Eimer mit Biomasse befüllt ist. Erst dann wird der erste Eimer geleert. Das Füllgut wird dann je nach Zersetzungsgrad wie beschrieben weiter verarbeitet. 

 

Bokashi-Eimer befüllen
Nur der innere Teil des Bokashi-Eimers wird mit der Biomasse befüllt. Je kleiner die eingefüllten Stücke sind, desto schneller läuft der Fermentierungsprozess ab.

Mit der Kelle wird das zu fermentierende Füllgut fest angedrückt und eine kleine Menge an Effektiven Mikroorganismen und je nach Bedarf auch etwas Steinmehl hinzugegeben.

Günstig ist es auch die Masse mit einem passenden Sandsäckchen oder mit Steinen zu beschweren. Schließlich wird der äußere Eimer mit dem Deckel vollständig luftdicht verschlossen. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis der Eimer komplett gefüllt ist. Einmal in der Woche sollte die Flüssigkeit, die sich am Boden des äußeren Eimers angesammelt hat über den Ablaufhahn abgelassen werden. Die Flüssigkeit aus dem Eimer kannst lässt sich übrigens prima zum “Impfen” der nächsten Bokashi-Runde verwenden.

Der Saft kann mit Wasser im Verhältnis 1:100 sehr stark verdünnt werden und dann ausgezeichnet zum Düngen in der Topfkultur verwendet werden. Überflüssiger Saft kann verdünnt als biologischer Abflussreiniger genutzt werden, der sich mit seinem aromatischen Duft gut in die Bad-Hygiene integrieren lässt.

 

 

 

Wann ist der Bokashi-Kompost fertig?
Das Bokashi ist fertig gereift, wenn es aromatisch säuerlich riecht und sich an der Oberfläche ein leichter weißer Belag zeigt. Das dauert ca. drei bis sechs Wochen. Die fertige Gär-Restmasse kann unter Pflanzenerde gearbeitet werden und wird dort weiter biologisch umgesetzt. Empfehlenswert ist es, die Masse zunächst gemischt mit etwas Erde, nachrotten zu lassen. Topfpflanzen können auf zu früh eingesetzten Bokashi-Kompost empfindlich reagieren.

Wichtig:
Für selbst gemachte und gekaufte Bokashi-Eimer gilt gleichermaßen, dass sie nach jeder Verwendung sorgfältigst gereinigt werden müssen, bevor sie neu befüllt werden können.

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Elisabeth Thesing-Bleck
Der Bokashi-Eimer – Die perfekte Ergänzung für den Topfgarten